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Humanistische Einstellungen

Wir zählen uns zu den Weltanschauungsgemeinschaften in der Tradition der europäischen Aufklärung und artikulieren die Interessen und Rechte von Konfessionslosen. Dieses Selbstverständnis beruht auf der Auffassung des weltlichen Humanismus:

Der weltliche Humanismus ist ein diesseits orientiertes, ethisch begründetes Lebenskonzept.

Danach haben alle Menschen das Recht und die Verantwortung, ihr individuelles Leben selbst zu bestimmen. Ausgehend von der humanistischen Lebensauffassung fördern wir den konstruktiven und friedlichen Austausch von Ideen. Wir kritisieren jeden Dogmatismus und vertreten keine absoluten Wahrheiten.

Die Wissenschaften sind für den Humanismus ein unverzichtbares Hilfsmittel. Sie beruhen auf menschlichen Erfahrungen, auf der Überprüfbarkeit ihrer

Aussagen und auf der kritischen Beurteilung ihrer praktischen Konsequenzen. Da Wissenschaft selten wertfrei und ohne Eigeninteresse benutzt wird,

müssen die Forschung und die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse an ethische Kriterien geknüpft werden. Humanistinnen und Humanisten gehen davon aus, dass in der Natur eine „göttliche“ Kraft nicht wissenschaftlich nachweisbar ist. Menschen sind Teil der Natur und müssen daher Verantwortung für die Erhaltung der Arten und für die Bewahrung der ökologischen Lebensgrundlagen übernehmen, die z.B. durch die Bevölkerungsexplosion und durch das vorherrschende Wirtschaftssystem bedroht sind. Die Menschen haben die Freiheit, zwischen verschiedenen Lebensauffassungen zu wählen. Humanismus setzt die Fähigkeit zu selbstbestimmter ethischer und moralischer Entscheidung voraus. Selbstbestimmung bedeutet die Entfaltung persönlicher Freiheit in sozialer Verantwortung. Zur Selbstbestimmung gehört ebenso das Bewusstsein der Grenzen menschlicher Erkenntnis. Selbstverantwortung und Solidarität der Menschen untereinander machen die Verwirklichung der Menschenrechte zu einem Schwerpunkt humanistischer Praxis Humanistinnen und Humanisten erfahren die Vielfalt der menschlichen Lebensformen als Bereicherung. Deshalb wenden sie sich gegen jede Diskriminierung auf Grund von ethnischer Abstammung, Geschlechtszugehörigkeit, nationaler oder sozialer Herkunft sowie auf Grund religiös weltanschaulicher Bindungen oder des sexuellen Verhaltens.

Diese Vielfalt und die Toleranz sind Ausdruck von Freiheit in einer Gesellschaft. Krieg, Produktion von Massenvernichtungsmitteln und Waffenhandel sind Merkmale inhumaner und irrationaler Verhaltensweisen. Dauerhafter Frieden ist dagegen ein zentrales Ziel des Humanismus. Eine ideologisch-religiöse Hilfestellung für Armeen etwa durch Militärseelsorge, steht im Widerspruch zu humanistischen Ideen. Die humanistische Lebensauffassung begründet die Gleichberechtigung der Geschlechter und die Emanzipation von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen. Die fortdauernde Herrschaft der Männer über die Frauen lässt sich mit einer humanistischen Weltbetrachtung nicht vereinbaren. Sterben und Tod sind Teilaspekte des Lebens, die weder zu verdrängen noch zu idealisieren sind. Wir treten ein für das Selbstbestimmungsrecht des Individuums auch in der letzten Lebensphase, was das Recht auf den eigenen Tod einschließt.

Die Bereitschaft zur Verständigung ist die Grundlage, das Miteinander auf der Erde zu garantieren. Humanistische Überzeugungen sind gekennzeichnet von Toleranz gegenüber allen Menschen, anderen Denk- und Lebensauffassungen und zu Religionen.Toleranz trifft dabei ihrerseits auf Grenzen, wenn Menschenrechte verletzt bzw. wenn Positionen der Intoleranz vertreten werden.

Humanistische Vereinigungen arbeiten international an der Verwirklichung der Menschenrechte. Ihre Vorstellung eines Zusammenlebens auf unserem Planeten liegt in menschenwürdigen Lebensverhältnissen, demokratischen Freiheit en und in der uneingeschränkten Selbstbestimmung für alle Menschen.